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NIKS
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"w a s -a b g e h t - a n g e h t"

Nr.2
22. Dezember 1999
Mitarbeit: Ralf Stelter, Effel
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Weihnachtsmarkt - ein frommer Wunsch / ...und was hat Hattingen davon? / Parkraumbewirtschaftung abgeschafft!

Kommentar:
Weihnachtsmarkt: ein frommer Wunsch - eigentlich nur Bretterbuden und Punsch.

Hattingen, 22. Dezember 1999.
"Er wisse eigentlich auch nicht, warum es ihn immer wieder auf Weihnachtsmärkte ziehe", so der WAZ -Redakteur Oliver Wagner in einer Kolumne," wo diese Märkte doch eigentlich nur aus hässlichen Bretterbuden in unattraktiven Einkaufszonen bestünden."Hatte er dabei den Hattinger Weihnachtsmarkt im Hinterkopf?

Den Weihnachtsmarkt in Münster kann der Redakteur jedenfalls nicht gemeint haben. Die Attraktivität der dortigen Einkaufszone steht außer jeden Zweifel. Und der Weihnachtsmarkt dort ist einfach nur schön: an vier Plätzen konzentriert, die Marktbuden hübsch und einfallsreich dekoriert, tolle Angebote in den Buden, die "Fressmeilen" zumeist "konzentriert".

In Hattingen dagegen: Bretterbuden, in loser Anordnung, die Kaufgeschäfte verstellend -einige Händler haben sogar per Einstweiliger Verfügung für eine Umstellung der Buden gesorgt -, über die gesamte Einkaufsmeile verteilt, dazu von einem unattraktiven Äusseren, vom Angebot der Buden ganz zu schweigen und ständig ist man umhüllt von den Gerüchen der Fress- und Saufbuden.

Und nun, nachdem der WDR offen gezeigt hat, dass "der Kaiser keine Kleider an hat", versuchen die Verantwortlichen den Hattinger Weihnachtsmarkt schönzureden (wussten Sie eigentlich, dass die überwiegende Anzahl der Marktbuden dem Vorsitzenden der Hattinger Werbegemeinschaft, Herrn Peter Schneider gehört?).
Und die selbsternannten Hattinger Werbe- und Marketingstrategen Summeck und Grisohn-Pflieger, die so gerne unterwegs sind um sich Anregungen für Hattingen zu holen - sei's im Internet oder sei's auf unzähligen Dienstreisen -, sollten schlichtweg nur eins machen. Sie sollten sich ins Auto, oder besser noch in den Zug setzen und nach Münster fahren. Dort würden sie nämlich sehen, was Stadtwerbung und Stadtmarketing nötig hat: Kreativität, Phantasie und nicht zuletzt Arbeits-Einsatz.

Übrigens: das Plakat zum 25. Hattinger Weihnachtsmarkt zeigt hübsche Buden auf unserem pittoresken Kirchplatz. War hier der Wunsch Vater des Plakats oder handelt es sich um platten Etikettenschwindel?

In diesem Sinne ein frohes Fest und ein "gode rosh",

Ihr EFFEL

Eine Meinung dazu:

"200.000 Besucher auf dem Weihnachtsmarkt" hat die Zeitung geschrieben. Das ist doch schon was, möchte man behaupten. Pro Tag sind das immerhin rund 5.500 Besucher! Ein Drittel davon waren Kinder, also bleiben grob aufgerundet 140.000 Erwachsene. Jeder zweite Gast hat 10 DM auf dem Markt gelassen. Macht 700.000 DM Umsatz. Geteilt durch 75 Stände hat jeder Stand 9.333 DM Umsatz gemacht. Ist doch klasse, oder? Dafür zahlt man als Budenbetreiber gerne eine hohe Standgebühr und trägt gerne zusätzliche Personalkosten. Jeder Budenbetreiber hat also mindestens 3.000 DM Umsatz übrig behalten. Ist doch nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass davon netto mindestens 1.000 DM Gewinn bleiben? Für fast sechs Wochen Arbeit?

Aber jetzt mal Spaß bei Seite: Der einzige, der am Weihnachtsmarkt verdient, ist doch offenbar der Herr Schneider, wenn dem wirklich so viele Buden gehören! Der gibt - sagen wir mal eine spekulative hohe Zahl - 30 Buden zum Mietpreis von - sagen wir mal eine spekulative hohe Zahl - 500 DM ab, bleiben für ihn immerhin 15.000 DM übrig. Für fast sechs Wochen Arbeit.
Von diesen Einnahmen muss er allerdings noch die vermutlich kostenlose Unterstellung während des übrigen Jahres bezahlen, wurde uns vertraulich mitgeteilt.



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Und was hat Hattingen davon?
So rein touristisch gesehen jede Menge, glauben die an alle gedruckten Zahlen glaubenden Marketingler Hattingens. Wer einmal hier zu Besuch war, der kommt gerne wieder, lautet ihre Hochhalte-Devise. Aber diese Devise ist über zwanzig Jahre alt! Und: haben die auch mal hingehört, was da nicht wenige Besucher gesagt haben? Wollen wir hier gar nicht schreiben, aber so viel bleibt: Viele werden sich wohl in Zukunft die Fahrt nach Hattingen sparen...Nicht nur zur Weihnachtszeit.

Angeblich war ja der Regen schuld an der ganzen Misere. Natürlich, wieder jemand von außerhalb! Aber die Zahl von 200.000 Gästen stört mich doch ein wenig. Laut Presse waren auf dem letzten Altstadtfest über 100.000 Besucher, andere Schätzungen auf Basis der Vorjahreszahlen sprachen von rund 50.000!

Da sich Gäste in Hattingen - noch - nicht anmelden müssen, muss befürchtet werden, dass die Zahl der Marktbesucher tatsächlich unter 200.000 lag. Es gab Tage, da schienen sogar die Hattinger geflüchtet zu sein.

Böse Zungen behaupten, die Stände hätten gar keine Umsätze gemacht, wenn nicht die Beschäftigten jeweils beim Nachbarstand ihren Weihnachtsbedarf eingekauft hätten.

Aber: investiert hatten sie alle, um den Weihnachtsmarkt zum Erfolg werden zu lassen. Eine Blaskapelle spielte Weihnachtslieder - bezahlt von einem der Imbissstände, die Feuerwehr baute den Adventskalender am Alten Rathaus auf und ab, eine ganzseitige Presseinformation kündigte in großen Lettern den Event-Weihnachtsmarkt der untren Altstadt an (zu sehen war weder Event noch Weihnachtsmarkt, viele Buden blieben einfach geschlossen). Gespräch eines älteren Ehepaars: "Hörst du was?"- "Nein, was denn?" - "Eben!" - "Wieso?" - "Nichts! Keine Weihnachtsmusik..." - "Aber dafür stinkt es hier gewaltig!" - "Ja, nach altem Öl und verbrannten Leckereien!" - ZACK! - "Sch..., und an diesen japanischen Buden haut man sich den Schädel auf!"

Und die Werbegemeinschaft: Angeblich Werbespots für 12.000 DM bei diesem lokalen Radiosender! Wofür eigentlich?

Noch was: Bezeichnend für den "Erfolg" des Weihnachtsmarktes ist die Tatsache, dass einige Buden gar nicht geöffnet hatten. Typisch für Hattingens Umgang mit Gästen scheint mir zu sein, dass die Abbau-Arbeiten der Buden bereits eine halbe Stunde vor Geschäftsschluss begannen. Nichts ahnend will man die letzten Zuckungen des Weihnachtsmarktes erleben - es war sogar relativ voll - und muss dabei erfahren, dass man die Abbau-Arbeiten stört! Klar, die Händler haben vermutlich gedacht: Nix wie weg von hier! Aber dass auch die Fahrzeuge der Stadt schon unterwegs waren, das störte mich doch schon.

Frohes Fest und alles Gute im nächsten Jahr.
Ihr RS

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Hattingen:
Parkraumbewirtschaftung in der Adventszeit ausgesetzt!

Ratingen:
Parkraumbewirtschaftung in der Adventszeit abgeschafft!

Hattingen/Ratingen, 1. Dezember 1999.
Die Parkraumbewirtschaftung wird während der Adventszeit ausgesetzt! Statt Tickets zu kaufen mit Parkscheibe parken. Eigentlich eine wunderbare Idee! Nur: so richtig bekannt gemacht wurde sie sicherheitshalber nicht. Zahlreiche Streitereien zwischen Parkraumwächtern und irritierten Autofahrern, die ihre Parkzeit überschritten hatten wurden beobachtet. Touristisch gesehen ein Flop erster Güte!

Und die Zeitung berichtet gleich einen Tag nach Aussetzungsbeginn von einem Flop dieses Versuchs! Meinungsbildend?

Tatsache ist, die Stadt war voller Autos! Grauenhaft! All diese Käufer, die endlich mit dem Auto in die Stadt kamen!
Und das Geschrei geht sofort los: Wir können uns eine Abschaffung der Parkraumbewirtschaftung nicht leisten! Wir sind auf die Einnahmen angewiesen!

Mal abgesehen von der Tatsache, dass niemand tatsächlich sagen kann oder will, wie teuer die Parkraumbewirtschaftung ist und wieviel Geld übrig bleibt, scheint der wahre Grund für die Beibehaltung dieser Parkraumbewirtschaftung doch eher die Unbeweglichkeit und der Starrsinn der Regierenden zu sein. Schon vor Jahren hatte sich eine Agentur angeboten, ein besseres Konzept zur Verfügung zu stellen.
Ein Gerücht besagt, dass die Konventionalstrafe bei vorzeitiger Auflösung des Kredites, sprich Abschaffung der Parkautomaten, höher sei als die laufenden Kosten.

Und dann zeigt der WDR einen Bericht über eine Stadt, die ihre Parkuhren abbaut, Parkautomaten still legt. Der Bürgermeister wird befragt, ob er sich von dieser Maßnahme zur Adventszeit viel verspricht und der antwortet: "Wieso zur Adventszeit! Wir schaffen die Parkraumbewirtschaftung ein für allemal ab! Nicht nur zur Adventszeit!" Und er hängt daran: "Wir können es uns nicht erlauben, die Geschäftskunden zu verprellen, nur um 800.000 DM Parkgebühren einzunehmen!"
Ist doch ein klares Wort, oder?

Der Bürgermeister hieß nicht Liebig mit Nachnamen, die Stadt war nicht Hattingen, sondern Ratingen. Hat jemand von der Verwaltung diesen Bericht gesehen? Ich wette nicht. Wieso, sollte man denn?


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