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NIKS
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"w a s -a b g e h t - a n g e h t"

Nr.4
25. Mai 2000
Mitarbeit: Ralf Stelter.
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Neue "Stadt-Tore" braucht das Dorf


Neue Stadt-Tore braucht das Dorf!
Sparkasse "verschönert" unsere Stadt im Alleingang

Hattingen, im Mai 2000.
Zwischen 1810 und 1820 befanden Hattingens Bürger, die Stadttore hätten ihre Schuldigkeit getan. Man brauchte sie nicht mehr. Außerdem bildeten sie einen unerwünschten Engpass beim Betreten des damaligen Städtchens.

Sie wurden abgerissen. Hattingen öffnete sich!

Fast 200 Jahre später strebt die Sparkasse Hattingen an, die fünf Stadttore symbolisch wieder aufleben zu lassen.

Das Geld dafür stiftet die Sparkasse, und den Künstler hat sie auch gleich besorgt.

Kein Gedanke wurde daran verschwendet, Hattinger Künstler und Interessierte zu befragen, die Idee vor ihrer Verwirklichung mal dem gemeinen Volk vorzustellen...

Leider waren die Modelle schneller abgebaut als Fotos gemacht werden konnten!!!.

Kommentar

Symbolische Stadttore?
Stadttore erfüllten schon 1820 nicht mehr ihren Zweck, darum wurden sie abgerissen. Leider, denn neidisch betrachten wir die Städte, die noch Stadttore besitzen.

Mit der Idee, symbolische Stadttore zu schaffen, greift die Sparkasse Hattingen eine Idee auf, die im Arbeitskreis Stadtmarketing angerissen worden war.

Leider hat die Sparkasse daraus einen Alleingang gemacht, hat keinen Raum für Ideen, Gedanken, Bedenken anderer gelassen.

Die vorgestellten Entwürfe von so genannten namhafetn Künstlern haben mit "symbolisch" nichts mehr zu tun. Sie deuten nicht an, sondern machen mehr oder weniger deutlich klar, was ein Stadttor bedeutete: Abschottung nach außen.

"Der Wächter" auf der Heggerstraße, wenn auch nicht so geplant, ist ein netter dezenter Hinweis auf ein ehemaliges Stadttor. Und selbst er behindert.

Was die Sparkasse mit der Aktion Stadttore veranstaltet ist sich selbst ein Denkmal setzen: "schaut her wie kulturfördernd wir sind!" Oder wie darf ich diese fast geheim abgelaufene Aktion auffassen?

Ein kulturell wichtigeres Denkmal hätte sich die Sparkasse vor wenigen Jahren setzen können, als die MIHA um einen günstigen Kredit bei ihr vorsprach, um das Projekt "Proberäume für Musiker im Bunker" verwirklichen zu können. Das war der Sparkasse - trotz sicherem Konzept - nicht kulturell wertvoll genug.
Die Sparkasse hat eben ihre eigenen Vorstellungen von Kultur.

Mir liegt etwas böses auf der Zunge, aber ich verkneife mir so etwas Unfeines. Ich stelle mir nur die Frage, ob diese neuen Stadttore nun Fremde draußen halten oder die Hattinger Bürger bzw. Geschäftsleute an einer Flucht hindern sollen.

Ihre Meinung muss sich ja nicht mit meiner decken. - Ralf Stelter