Neue
Stadt-Tore braucht das Dorf!
Sparkasse "verschönert" unsere Stadt im Alleingang
Hattingen,
im Mai 2000.
Zwischen 1810 und 1820 befanden Hattingens Bürger, die
Stadttore hätten ihre Schuldigkeit getan. Man brauchte
sie nicht mehr. Außerdem bildeten sie einen
unerwünschten Engpass beim Betreten des damaligen
Städtchens.
Sie wurden abgerissen. Hattingen öffnete sich!
Fast 200 Jahre später strebt die Sparkasse Hattingen
an, die fünf Stadttore symbolisch wieder aufleben zu
lassen.
Das Geld dafür stiftet die Sparkasse, und den
Künstler hat sie auch gleich besorgt.
Kein Gedanke wurde daran verschwendet, Hattinger
Künstler und Interessierte zu befragen, die Idee vor
ihrer Verwirklichung mal dem gemeinen Volk
vorzustellen...
Leider waren die Modelle schneller abgebaut als Fotos
gemacht werden konnten!!!.
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Kommentar
Symbolische Stadttore?
Stadttore erfüllten schon 1820 nicht mehr
ihren Zweck, darum wurden sie abgerissen. Leider,
denn neidisch betrachten wir die Städte, die
noch Stadttore besitzen.
Mit der Idee, symbolische Stadttore zu schaffen,
greift die Sparkasse Hattingen eine Idee auf, die
im Arbeitskreis Stadtmarketing angerissen worden
war.
Leider hat die Sparkasse daraus einen Alleingang
gemacht, hat keinen Raum für Ideen, Gedanken,
Bedenken anderer gelassen.
Die vorgestellten Entwürfe von so genannten
namhafetn Künstlern haben mit "symbolisch"
nichts mehr zu tun. Sie deuten nicht an, sondern
machen mehr oder weniger deutlich klar, was ein
Stadttor bedeutete: Abschottung nach
außen.
"Der Wächter" auf der Heggerstraße, wenn
auch nicht so geplant, ist ein netter dezenter
Hinweis auf ein ehemaliges Stadttor. Und selbst er
behindert.
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Was die
Sparkasse mit der Aktion Stadttore veranstaltet ist
sich selbst ein Denkmal setzen: "schaut her wie
kulturfördernd wir sind!" Oder wie darf ich
diese fast geheim abgelaufene Aktion auffassen?
Ein kulturell wichtigeres Denkmal hätte sich
die Sparkasse vor wenigen Jahren setzen
können, als die MIHA um einen günstigen
Kredit bei ihr vorsprach, um das Projekt
"Proberäume für Musiker im Bunker"
verwirklichen zu können. Das war der Sparkasse
- trotz sicherem Konzept - nicht kulturell wertvoll
genug.
Die Sparkasse hat eben ihre eigenen Vorstellungen
von Kultur.
Mir liegt etwas böses auf der Zunge, aber ich
verkneife mir so etwas Unfeines. Ich stelle mir nur
die Frage, ob diese neuen Stadttore nun Fremde
draußen halten oder die Hattinger Bürger
bzw. Geschäftsleute an einer Flucht hindern
sollen.
Ihre
Meinung muss sich ja nicht mit meiner decken. -
Ralf Stelter
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