Die Isenburg 1
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Hattingens Burgen

Die Isenburg 1

Die Isenburg 2

Die Isenburg 3

Die Isenburg 4, Lageplan

Friedrich von Isenberg

Erzbischof Engelbert

Wappen Berg, Isenberg

Burg Altendorf

Burg Blankenstein

Haus Kemnade

800 Jahre Isenburg
775. Todestag Engelbert


Wer den Leinpfad an der Ruhr in Richtung Essen nimmt oder von Hattingen nach Niederwenigern fährt, sieht einen steil oberhalb der Ruhr aufragenden Steinbruch.
Auf der Spitze des Hügels stehen die Reste einer einst eindrucksvollen Burganlage: die Isenburg.

Ihre Erbauer waren Erzbischof Adolf von Köln und sein Bruder Graf Arnold von Altena, beide aus dem Hause Berg.

1200 wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt, als Erzbischof Adolf den ältesten Sohn Arnolds, Everhard, als Burggraf der Isenburg einsetzt und ihn mit dem Freistuhl (Gericht) Hattingen belehnt.
Everhard kommt wie sein Vater 1209 auf dem Kreuzzug ums Leben.

Blick auf die Isenburg
Blick auf die Isenburg

Der zweite Sohn Arnolds, Friedrich, tritt um 1209 das väterliche Erbe als Graf von Altena an. 1217 wird er vom neuen Kölner Erzbischof Engelbert von Berg mit der Isenburg belehnt. Er zieht von der Stammburg Nienbrügge auf die Isenburg und nennt sich jetzt Graf von Isenberg.

Graf Friedrich wird mächtiger, als es dem Erzbischof lieb ist. Friedrich gefährdet sein Machtstreben und auch die Ausweitung des kölnischen Gebietes gegen Paderborn.

Engelbert hat keinen unterwürfigen Verbündeten auf der Isenburg, sondern einen aufstrebenden Gegner.

Der Konflikt zwischen Erzbischof Engelbert und dem Grafen Friedrich spitzt sich aus vielerlei Gründen zu* und endet mit dem Tod Engelberts am 7. 11. 1225 und dem Tod Friedrichs fast genau ein Jahr später
(
Friedrich).

Der neue Erzbischof, Heinrich von Molenark, ließ noch 1225 Friedrichs Burgen Isenberg und Nienbrügge dem Erdboden gleich machen.


* Wilhelm Mauren hat in seinem Büchlein "Der Konflikt" spannend die Zusammenhänge des Konfliktes geschildert.

Von der Isenburg ist nicht viel mehr erhalten als die Grundmauern.
Die Kölnischen Vasallen hatten ganze Arbeit geleistet.
Während aber von Burg Nienbrügge nichts mehr zu sehen ist, lassen die Ruinen der Isenburg erahnen, dass hier einst eine der größten und mächtigsten Burganlagen Westdeutschlands stand.

Rekonstruktion der Burg.

Der Aufgang von der Westseite war lang, Freund oder Feind konnten lange vor der Ankunft am Tor gesehen werden (Bäume gab es nicht auf dem Berg!),

der Bergfried bot eine gute Fernsicht, die Kampfhand des Angreifers befand sich natürlich auf der behindernden Bergseite. Beste Voraussetzungen für eine Verteidigung.

Aber wieso steht nichts mehr vom Bergfried oder vom Palas? Und nur noch so wenig von der Außenmauer?
Es gibt mehrere Gründe.

Die Isenburg war eine Höhenburg, galt als nicht einnehmbar. Die Gebäude wurden in Schalenbauweise errichtet: Die gemauerten Schalen waren mit Gestein aller Art gefüllt. Man brauchte weniger behauene Steine.

Aber einmal einem mächtigen Gegner ausgeliefert, war die Burg auch schnell wieder zerstört:

Die Zahl der Angreifer wird übermächtig gewesen sein. Sie sind mit List unbehelligt an die Burg herangekommen.
Nach kurzem Kampf hat die Burgbesatzung offensichtlich kapituliert.

Einmal in die Burg eingedrungen schlitzten die Angreifer die Außen- und Innenwände der Gebäude auf, ersetzten Steine in der Mauer durch Holzstempel, trieben Stämme in das Füllwerk und setzten rings um die Mauern aufgehäuftes Reisig, Astholz und Scheite in Brand.
Der Mörtel verbrannte, die Wände sackten ein und rissen Teile des unverbundenen Füllmauerwerks mit sich.
Umherliegendes Mauerwerk findet man wenig. Aber mit diesen Steinen wurde nicht, wie oft behauptet, die Burg Blankenstein erbaut.

Die Steine wurden im Laufe der Zeit entwendet, verarbeitet, weiterverkauft.

Seit 1841 wurde die Burg als "Ruinensteinbruch" genutzt - wie viele Ruinen. 1855 wurden weitere Mauern im westlichen Teil der Ruine abgebrochen und seit 1863 wurde der Isenberg als Steinbruch genutzt, ab 1895 im großen Stil. Große Teile der Ostmauer gingen dabei verloren.


Der dichte Wald, durch den sich der Aufgang zur Isenburg zieht, war 1200 natürlich nicht vorhanden.

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