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Zentrum
jeder mittelalterlichen Stadt war die Kirche. Mit ihrem Turm
wies sie Wanderern und Reisenden aus der Ferne den Weg. Mit
ihrem Glockengeläut rief die St.-Georgs-Kirche nicht
nur die Gläubigen zum Gottesdienst, sondern rief auch
die vor der Stadt auf den Feldern arbeitende
Bevölkerung abends zurück hinter die Stadtmauern,
weil die Stadttore geschlossen wurden. - Noch heute
ertönt abends dieses Glockengeläut.
Um den Kirchplatz herum stehen die ältesten Häuser
unserer Stadt. Aber lassen Sie sich nicht von den
eingearbeiteten Jahreszahlen täuschen: oftmals stammt
nicht mehr als dieser eine Balken aus dem angegebenen
Jahr!
Glaube, Leben, Tod. Deutlicher als auf dem Platz der
St.-Georgs-Kirche kann deren Zusammengehörigkeit nicht
ausgedrückt werden: im Mittelpunkt die Kirche, umrundet
von alten Grabsteinen, und in direkter Nähe die
Gastronomie.
Der Kirchplatz wurde bis 1813 als Friedhof genutzt.
Rechts im Bild der Aufgang vom Steinhagen. Die Bauweise
wird hier besonders deutlich: unten ein relativ breiter
Durchgang, im zweiten Stockwerk kommen sich die Häuser
äußerst nah. Fachwerk
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Der
erste Bau der späteren St.-Georgs-Kirche stammt etwa
aus dem 9. Jahrhundert. Um 1200 wurde die Kirche neu
errichtet. Aus dieser Zeit stammt noch der Kirchturm. 1424
und 1429 wurde die Stadt völlig zerstört. Erst
1450 war die Kirche wieder aufgebaut. Dabei erhielt der Turm
seinen stark geneigten Spitzhelm. Im 17. Jahrhundert wurde
das Kircheninnere dem Zeitgeist angepasst, doch wurden 1807
bis 1810 bei Renovierungsarbeiten an der baufällig
gewordenen Kirche die barocken Elemente wieder
beseitigt.
Ein
paar Zahlen:
Höhe
des Turms: 57 Meter.
Höhe des Kreuzes: 2,54 Meter,
der Hahn ist 89 cm lang und 71 cm hoch, er wurde von Henrich
Joh. Trapmann vollendet, dessen Name auf dem Hahn zu lesen
ist, aber ohne Jahreszahl. Von den übrigen Jahrezahlen
auf dem Hahn ist die älteste MDCCXXIX = 1729.
Erklärt wird, dass in diesem Jahr der Hahn durch einen
Blitzschlag herabgestürzt wurde.
Die Glocken stammen aus dem Jahre 1950. Die
größte wiegt 56 Zentner, ist auf den Ton A
gestimmt und läutet zur vollen Stunde.
Der Kirchplatz
bietet noch mehr.
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